Steffens: „Dachsberg-Variante ist besser“

22. November 2006

Den Kampf um einer Dachsberg-Variante der B33neu hat die Gemeinde Reichenau immer noch nicht aufgegeben. „Das wäre die bessere Lösung“, betonte Bürgermeister Volker Steffens im Gemeinderat. Da diese Variante aber eigentlich „nicht mehr im Spiel“ sei, werden zur Südtrasse und Westtangente weitere Forderungen erhoben. Vor allem deren Verknüpfung müsse kreuzungsfrei sein, weil es sonst lange Rückstaus gebe.

In der Gemeinde wird bezweifelt, dass die Abwägung zwischen Südtrasse inklusive Westtangente und der Dachsbergvariante korrekt ist. Gefordert werden eine „nachvollziehbare Kostengegenüberstellung“ sowie eine weitere Untersuchung zum Flächenverbrauch.

Dabei müssten der aufwendige Kindlebild-Knoten, die zweite Brücke über die Bahn, der große Anschluss der Westtangente und der geplante, 450 Meter lange Tunnel bei der Waldsiedlung berücksichtigt werden, heißt es in der Stellungnahme, in der es nur um die aktuellen Änderungen geht. Bereits erhobene Widersprüche behalten ihre Gültigkeit. „Es muss zwingend mal eine Gesamtbilanz gemacht werden“, sagte Berndt Wagner (CDU). Rechtsanwalt Wolfgang Frick bestätigte: „Da sind noch Fragen zu klären.“ Bei der aktuellen Südtrassen-Planung wird zwar anerkannt, dass es einige Verbesserungen gibt. Beim Anschluss der Westtangente an die B33neu müsse aber nochmals ein Kreisverkehr geprüft werden. Die jetzige Ampellösung sei untauglich, prophezeien die Reichenauer. Das gebe in Stoßzeiten einen Rückstau bis zur Kindlebildkreuzung, meinte Gert Zang (SPD). Wagner schlug zynisch vor, die dort geplante, auf einer Länge von 150 Meter insgesamt siebenspurige B33neu könne man dann „Ungern-Sternberg-Stau-Parkplatz“ nennen. Ines Happle-Lung (Freie Liste Natur) kritisierte die Abgeordneten, sie würden die Reichenau nicht unterstützen. „Ich finde es entsetzlich, dass es durch Zeitzwänge und Geldnöte keine optimale Lösung für alle gibt“, meinte sie. Die jetzige Planung ergebe einen „Wust von Straßen“. Weitere zentrale Forderungen sind: Um Verkehrsprobleme zu vermeiden müsse die Westtangente fertig sein, bevor die B33neu eröffnet wird. Die Landesstraße zwischen der Waldsiedlung und Wollmatingen müsse – wie geplant und entgegen der Wünsche von Eichbühl-Bewohnern – zwingend zurückgebaut werden. Rechtsanwalt Frick betonte: „Ansonsten scheitert jede konsensfähige Lösung mit der Gemeinde.“

Nach der aktuellen Planung wird beim Anschluss der Insel der komplette Knoten nach Westen verschoben, erläuterte Hauptamtsleiter Michael Lieske. Dadurch entfalle der Kindlebildparkplatz, für den das Land Ersatz schaffen müsse. Zum Kindlebild-Anschluss sagte Bürgermeister Steffens, die Trasse sollte – auch auf Wunsch des Zentrums für Psychiatrie – möglichst tiefer gelegt werden, damit die Straßenüberführung von der Insel zum Festland landschaftsverträglicher gestaltet werden könne. Außerdem brauche es wirksamere und am besten durchsichtige Schutzmaßnahmen auf der Bahnbrücke und darum herum gegen Lärm und Schadstoffe.

Werner Keller (CDU) forderte, der Umbau des Kindlebildknotens dürfe nicht während der Tourismus- und Gemüsesaison stattfinden. Gerhard Kunkel (Freie Wähler) meinte – unter dem Applaus des Gremiums und der Besucher – bei der Dachsbergvariante wäre die Bauphase überhaupt kein Problem. Sein Fraktionskollege Max Uricher sah’s realistischer: Er hoffe, die bisher gemachten Zusagen werden eingehalten. „Eine Straße, die für alle optimal ist, wird’s nie geben.“

Quelle: SÜDKURIER, 25.10.2006


Furcht vor dem großen Schleichverkehr

22. November 2006

Das letzte Wort über die Westtangente ist noch nicht gesprochen. Die Stadt will Vorschläge zum Abkappen der Kindlebildstraße prüfen. Die Bürgerinitiative am Eichbühl befürchtet zunehmenden Schleichverkehr, sobald die Westtangente gebaut ist. Mehrere Räte im Technischen und Umweltausschuss teilen diese Bedenken. Sie beschlossen, Alternativen zu prüfen.

Die Gutachten gingen von einem Rückgang der Fahrzeuge in der Kindlebildstraße aus, erläuterte Christian Harcke vom Planungsamt. Denn sie sei als Durchgangsstraße nicht attraktiv. Zudem wechselten viele der bisherigen Nutzer auf die Westtangente. Befürchtungen, der Lärm am Eichbühl nehme zu, seien unbegründet, sagte er. So seien zusätzliche Lärmschutz-Maßnahmen vorgesehen.

„Es wird einen Schleichverkehr über die Kindlebildstraße geben“, warnte Werner Allweiss (FGL). Er schlug als Alternative vor, sie beim Tennis-Center abzukappen. Der Linienbus könne dann über die Feuersteinstraße und die Lindenallee zum Bahnhof fahren. Dadurch spare man sich die bislang geplante teure Kindlebildstraße-Brücke über die Westtangente. Nur der Teil der Straße aus Richtung Wollmatingen solle an die Westtangente angeschlossen werden. Anselm Venedey (FWG) wies auf die Verkehrsgutachten hin. „Ich weiß nicht, warum wir dann noch Geld dafür ausgeben, wenn wir das anzweifeln.“ Sein Fraktionskollege Jürgen Faden warnte davor, den westlichen Teil der Straße abzukappen und den östlichen nicht. „Dann ist das ein optimaler Schleichweg.“ Anne Mühlhäußer schlug vor, sie einfach als Einbahnstraße auszuweisen. Alexander Fecker (CDU) sieht eine andere Möglichkeit, um Schleichverkehr in der Kindlebildstraße zu vermeiden: eine „Stauampel“ wie in Markelfingen.

Die Verwaltung wird den FGL-Vorschlag nun prüfen. Sie will dann Vorschläge machen, wie Schleichverkehr am besten verhindert werden kann.

Anselm Venedey und Günter Beyer-Köhler (FGL) plädierten für einen Kreisverkehr an der Einmündung der Westtangente in die Nordumfahrung von Wollmatingen. Das lehnt die Verwaltung ab. Durch die vorgesehenen langen Ampelphasen an der Kreuzung halte man Autofahrer davon ab, den direkten Weg nach Wollmatingen zu wählen. So sei die Westtangente, die Wollmatingen entlasten soll, bequemer. Auch die Bürgergemeinschaft Fürstenberg-Wollmatingen spricht sich gegen einen Kreisel aus.

Alexander Fecker (CDU) warnte davor, weiter auf eine kreuzungsfreie Einmündung der Westtangente in die B33 zu setzen. Das verzögere unnötig das Verfahren. Bund und Land, die knapp bei Kasse seien, warteten nur darauf. Christian Harcke schlug aber eine ampelfreie Lösung über eine Brücke in Richtung Stadt vor. Bürgermeister Kurt Werner brachte alternativ eine Unterführung ins Spiel. Beides soll im Rahmen des Verfahrens vorgeschlagen werden.

Quelle: SÜDKURIER, 13.10.2006


Bürger: Westtangente verlegen

22. November 2006

Mehrere Bürgerinnen und Bürger haben sich zur Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Sie haben die rund 100 Haushalte am Eichbühl angeschrieben. Während sich Betroffene in Allensbach, Reichenau oder der Waldsiedlung längst in die Planungen für die B33-neu eingebracht haben, meldet sich die Initiative erstmals zu Wort. „Viele sind erst vor ein oder zwei Jahren hierher gezogen. Sie waren alle mit dem Hausbau beschäftigt“, berichtete Sprecher Andreas Palmer. Erst durch die Offenlage der Pläne sei den Bewohnern klar geworden, was da auf sie zukomme. Sie befürchten hohe Lärm- und Schadstoff-Belastungen.

Die Initiative geht von einer doppelten Belastung durch die Westtangente aus. Sie verlaufe beim Eichbühl fast parallel zur Kindlebildstraße. Denn die Planer haben einen großen Bogen eingeplant, um geschützte Flächen möglichst wenig zu tangieren. Erschwerend komme hinzu, dass die Brücke über die Bahnlinie weit empor rage. Die Initiative fordert, die Straße weiter nach Osten zu verlegen und sie unter den Gleisen hindurchzuführen. Weiter ist von zusätzlichen Lärmschutzwällen die Rede.

Andreas Palmer und seine Mitstreiter gehen davon aus, dass nach dem Bau der Straßen viele ortskundige Fahrer die Kindlebildstraße als kürzeste Strecke nutzen werden. Denn der Weg von der B33 über die Weststangente nach Wollmatingen sei etwa doppelt so lang und durch mehrere Ampelanlagen unterbrochen. Zudem sei die jetzige Landesstraße von der Waldsiedlung nach Wollmatingen weit weg von den Siedlungen. Sie fordern daher, sie zu belassen. Stattdessen müsse die Kindlebildstraße beim Eichbühl voll gesperrt oder alternativ direkt an die Westtangente angeschlossen werden. Die Abwägung zwischen den Schutzgütern Natur und Mensch falle bisher einseitig zu Lasten der Bewohner am Eichbühl aus.

Die Initiative fordert den Anschluss der Westtangente an die B33 kreuzungsfrei, also ohne Ampeln. Das hatte die Konstanzer CDU ebenfalls lange so gesehen. Sie befürchtete Staus. Nun hat das Regierungspräsidium nachgelegt: Aufgrund der vorliegenden Zahlen seien keine großen Staus zu erwarten. Angesichts der Schutzgebiete, so des Wollmatinger Rieds, und des Landeplatzes sei dies „vom Potenzial der Eingriffe her bewertet die schonendste Lösung, die auch den verkehrlichen Belangen voll entspricht“, heißt es in der Stellungnahme. Die CDU ließ sich überzeugen. Fraktionschef Alexander Fecker: „Das müssen wir jetzt wohl schlucken.“ Die Ampelsteuerung müsse eben optimal sein. Die Stadtverwaltung schlägt allerdings nach wie vor eine zum Teil kreuzungsfreie Lösung vor. Sie wird heute Thema im Technischen und Umweltausschuss sein (Beginn um 16 Uhr im Rathaus an der Laube). Das Gremium wird die Stellungnahme der Stadt zur B33-neu und zur Westtangente beschließen. Die Verwaltung fordert eine weitere Prüfung: Ob der Knoten Westtangente/Byk-Gulden-Straße als Kreisel angelegt werden kann. Die CDU warnt davor, den Bau der B33 durch diese Forderungen nicht zu verzögern.

Quelle: SÜDKURIER, 12.10.2006


Planfeststellung beginnt

22. November 2006

Die Planfeststellung für die Westtangente beginnt. Die Pläne für die rund 11,7 Millionen Euro teure Verbindungsstraße zwischen B33 und der Nordumfahrung von Wollmatingen werden vom 27.September bis 27.Oktober in den Rathäusern von Konstanz und Reichenau ausgelegt. Bürger können sie während dieser Zeit einsehen und Einwände erheben, gab das Regierungspräsidium Freiburg bekannt. Mit einer geschwungenen Straßenführung könne eine Beeinträchtigung des Natura-2000-Gebietes „Öhmdwiesen“ verhindert werden. Die Landesstraße zwischen Wollmatingen und Eich-/Lindenbühl wird nicht angeschlossen, um Ausweichverkehr zu verhindern. Dadurch sei zudem ein durchgezogener Lärmschutz möglich, heißt es weiter. Die Straße zwischen Waldsiedlung und Wollmatingen soll zu einem 4,5 Meter breiten Rad- und Wirtschaftsweg rückgebaut werden.

Quelle: SÜDKURIER, 20.09.2006


Einsatz für B 33 neu und Westtangente

22. April 2006

Bürgergemeinschaft Fürstenberg-Wollmatingen kämpft hartnäckig für Verkehrsentlastung

Konstanz (bes) Eine rasche Planung der B33 neu und der Westtangente nach Kräften zu fördern, das sieht die Bürgergemeinschaft Fürstenberg-Wollmatingen nach Aussage ihres Vorsitzenden Axel Mog als ihre wichtigste Aufgabe im Jahres 2006 an. Nur eine Westtangente könne den Stadtteil Wollmatingen fühlbar vom Verkehr entlasten. Noch wisse man nicht, so Mog, ob die Gemeinde Reichenau eine Südeinführung der B33 neu akzeptiert oder auf der von Konstanz abgelehnten Dachsbergvariante beharrt.

Das lange Ringen um eine Verlegung der Bushaltestelle in der Wollmatinger Ortsmitte war dagegen das aufwändigste Vorhaben, das die Bürgergemeinschaft im vergangenen Jahr zu begleiten hatte. Dabei sei es gelungen, dieses im Gemeinderat und Technischen Ausschuss mehrfach hin und her geschobene Thema letztlich in die richtige Richtung zu steuern, freute sich Axel Mog in der Hauptversammlung der Bürgergemeinschaft.

In den nächsten Wochen werde die Haltestelle verlegt und zwar entsprechend der Planung, welche die Bürgergemeinschaft von Anfang an befürwortet habe. Zugleich werde der Brunnenplatz vergrößert und verschönert.

Keinen Erfolg hatte die Bürgergemeinschaft bis jetzt mit dem von ihr gewünschten Nachtfahrverbot für Lkw in Wollmatingen. Die Forderung bleibt bei der Bürgergemeinschaft weiter auf der Tagesordnung. Mit der Fertigstellung der Wollmatinger Mehrzweckhalle ist ein Wunsch der Bürgergemeinschaft in Erfüllung gegangen, den sie seit 20 Jahren nachdrücklich vertreten hat. Auf dem Vorplatz der Halle will die Bürgergemeinschaft einen Brunnen aufstellen. Er wird von dem Wollmatinger Bildhauer Mathias Blessing gestaltet und gestiftet. Wie lange die Wollmatinger noch auf einen neuen Aussichtsturm auf der Taborhöhe warten müssen, bleibt ungewiss. Eine Mehrheit der Mitglieder brachte diesen Wunsch in Form einen Beschlusses in der Hauptversammlung zum Ausdruck. Allerdings ist die Bürgergemeinschaft nicht in der Lage, ein solches Vorhaben mit geschätzten Kosten in Höhe von über 250000 Euro alleine zu schultern.

Die Wahl zum Vorstand zeigte, dass in der Bürgergemeinschaft Beständigkeit gefragt ist. Axel Mog wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Neu in den Vorstand ist Karl Blum als stellvertretender Vorsitzender gewählt worden. Patricia Jäkle-Stadelhofer blieb Schriftführerin, Siegfried Waldvogel Kassierer. Berthold Schlegel führt die Öffentlichkeitsarbeit.

SÜDKURIER, 04.04.2006